Woche der Meinungsfreiheit 2024
Die Türkei und die Meinungsfreiheit: der VS im Gespräch mit Asli Erdoğan und Nazli Karabiyikoğlu
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Die Türkei und die Meinungsfreiheit: der VS im Gespräch mit Asli Erdoğan und Nazli Karabiyikoğlu

Tausende, ja Zehntausende sind in der Türkei wegen ihrer Meinung inhaftiert. Die größte Oppositionspartei HDP steht vor dem Verbot. Die Frauenrechte verschlechtern sich. Queere Menschen werden verfolgt. Zu den Personen: Aslı Erdoğan Aslı Erdoğan, geboren 1967 in Istanbul, gehört zu den renommiertesten Schriftstellerinnen und Publizistinnen der Türkei. Als Fürsprecherin der kurdischen Minderheit, politischer Gefangener und der Frauen setzte Erdoğan sich auch als Journalistin für die Menschenrechte in ihrem Heimatland ein. Schon als junges Mädchen schrieb Erdoğan Gedichte und Kurzgeschichten, entschied sich nach ihrem Schulabschluss aber für ein Studium der Informatik und Physik und strebte während ihres Studiums eine Laufbahn als Wissenschaftlerin an. Dennoch arbeitete sie weiterhin an literarischen Texten und konnte 1996 ihren ersten Roman „Der wundersame Mandarin“ veröffentlichen, den sie in Teilen während eines Aufenthaltes am Genfer Kernforschungszentrum CERN geschrieben hatte. Nach ihrem Durchbruch mit dem Roman „Die Stadt mit der roten Pelerine“ begann Erdoğan auch journalistisch tätig zu werden. Die türkische Autorin und Aktivistin Nazli Karabıyıkoğlu wurde 1986 in Ankara geboren. Karabıyıkoğlu hat Türkische Sprache und Literatur an der durch den Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan aktuell unter Druck stehenden Eliteuniversität Boğaziçi studiert und inzwischen fünf Bücher veröffentlicht. Aufgrund der politischen und geschlechterspezifischen Unterdrückung in der Türkei entschied sich die Schriftstellerin, die türkische #Metoo-Bewegung voranzutreiben und sich innerhalb der türkischen Verlagsindustrie für politische Minderheiten einzusetzen. Ihre Texte wurden mehrfach ausgezeichnet. In ihrem Heimatland deckte sie sexuelle Belästigung, Vergewaltigungskultur und Mobbing innerhalb der türkischen Literaturszene auf. Aufgrund dieser Recherchen und Artikel über die fortdauernden sexuellen Übergriffe, der sie und ihre Kolleginnen ausgesetzt waren, und der Texte, die sie über dieses Thema veröffentlichte, wurde sie von der Verlagsgemeinschaft ausgeschlossen. Karabıyıkoğlu lebte als queere Frau unter der ständigen Angst, verhaftet oder getötet zu werden. Als der Druck zu groß wurde, floh sie im Jahr 2017 nach Georgien, wo sie bis zu ihrem Stipendium in Deutschland 2021 lebte. Die anhaltende Unterdrückung und eingeschränkte Meinungsfreiheit zwangen die Autorin ins Exil. Sie gelangte von Istanbul bis in die georgische Kleinstadt Kutaisi. Doch auch im christlich orthodoxen Georgien war sie Anfeindungen und Unterdrückung ausgesetzt. Die Diskussion findet in englischer Sprache statt.

5. Mai 202120:15 VS – Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di Veranstalter-Website anzeigen Online

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